Hans Zeller–Stiftung

Hans Zeller, der Kunstmaler

Hans Zeller war in seiner Heimat, der Ostschweiz und insbesondere dem Appenzellerland, schon früh bekannt und ungemein beliebt, wie eine Rezension im St. Galler Tagblatt vom Oktober 1926 anläßlich einer Wechselausstellung im Kunstmuseum St. Gallen unterstreicht:

Die Oktober-Wechselausstellung ist beschickt von drei Malern, dominierend unter ihnen ist der Herisauer Hans Zeller. Wir dürfen uns ganz ehrlich zu dieser Zeller-Ausstellung gratulieren.
Es ist eine gesunde, frische Luft, die uns hier entgegen weht: nichts Krankhaftes, Ausgeklügeltes haftet ihr an. Bei Zeller finden wir keine übernommenen und unverdauten Experimente; nein, eine Künstlernatur, die still und unbeeinflusst bewusst den einmal erkannten geraden Weg schreitet, spricht in diesen Arbeiten zu uns. Zellers Ausdrucksweise und künstlerische Gestaltungsmittel erwecken ein Gefühl für ein undefinierbares Etwas in uns, welches uns sagt, dass hier mehr Entwicklungs- und folgerichtige Aufbaumöglichkeiten vorhanden sind, als in den Sackgassen aller "Ismen", wie ultramodern sie sich auch gebärden mögen. Hier finden wir Ausblicke zu einem gesunden Fortschritt.


Mein Vater war immer mit großer Freude zum Malen erfüllt. Ich weiß keinen Tag an dem er nicht malen wollte. Bild: Dengeler Bei schönem Wetter stand er morgens früh auf, um die Morgenstimmung zu erleben. Mit mehreren Malplatten verschiedener Größe machte er sich auf den Weg. Je nach Wetter und Lichteinfall malte er an einem Tag an verschiedenen Bildern, die er unter Beachtung von Jahreszeit und Beleuchtung an Ort und Stelle später fertig malte. Jeden Abend führte er darüber Buch.
Die Bildskizze eines Dengelers vor dem Stall entstand zum Beispiel ganz unvorhergesehen, als er mit Landschaftsmalen aufgehört hatte und dort vorüber ging.
Angela Zeller

Auszug aus der Appenzeller Zeitung vom 28. Oktober 1967:

Aus der Nachbarschaft
Kunstmaler Hans Zeller, Teufen, 70-jährig
Morgen Sonntag begeht Herr Hans Zeller, Kunstmaler in Teufen, das Fest des erfüllten 70. Lebensjahres. Wer den liebenswürdigen Kunstmaler nicht kennt, dem sind sicher schon seine Bilder begegnet. Schier unzählig sind seine Portraits von Innerrhodischen Persönlichkeiten und Darstellungen ausgeprägter Charakterköpfe. Mit viel Liebe zieht Herr Zeller auch in unsere Landschaft hinaus um sie mit geübtem Auge einzufangen auf seine Bilduntergründe. Die weichen, warmen Farben unserer Hügel, Wälder und Berge füllen das Herz des tieffühlenden Künstlers, und mit einer Liebe, die sich in jedem Strich widerspiegelt, erzählt er vom Erleben unseres schönen Ländchens. Seine Bilder und seine Persönlichkeit sagen dasselbe aus: Herr Zeller ist sich selbst treu geblieben. Inmitten einer atheistischen, modernen Kunstperiode verherrlicht er in seinen Werken das, was sein Auge sieht und sein Herz fühlt. An seinem Geburtstage danken wir Herr Zeller für das, was er unserem Volk und Land geschenkt hat. Unsere herzliche Gratulation nach Teufen.
Walter Koller, Appenzeller Zeitung, 28. 10. 1967

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