Hans Zeller–Stiftung

Hans Zeller, der Landschaftsmaler

Ich muss mit der Landschaft verbunden sein, um sie wirklich darstellen zu können. Hans Zeller

Durch die Linienführung will ich den Rhythmus in der Natur hervorheben und ihn ohne Zwang und Verzerrung wirken lassen. Hans Zeller

Mein Vater liebte das Appenzellerland mit seinen Hügeln und den Bergen, die in sei­nen Bil­dern stets lieb­lich, nie schroff oder belastend wirken. Er will das Einmalige erfassen und was er sieht, malt er auf eine ehrliche, persönliche Art. Bevor er mit Malen begann, sass er eine Weile ruhig betrachtend mit dem Ausdruck freudiger Erwartung auf seinem Feldsessel. Er sagte: Ich muss das Bild zuerst erleben, bevor ich es malen kann, verteilte dann die Ölfarben auf der Palette, entwarf mit einer verdünnten Farbe und breitem Pinsel den Grundriss des Bildes und begann es vom Hintergrund nach vorn zu malen.


Das Malen in der Landschaft war für meinen Vater Erholung. Diese Ruhe im Bild teilte sich oft auch dem Betrachter mit. - Ein vielbeschäftigter Fabrikant telefonierte mit meinem Vater und sagte: Wenn ich mir vor Arbeitsüberlastung nicht mehr zu helfen weiß, betrachte ich ihr Bild und so komme ich immer wieder zur Ruhe.

Ein Bahnhofvorstand sagte meinem Vater: Si döfet denn bi ös scho öbe Bahschine us go, dass Sie zom Mole nüd so wiit müend laufe. Auch die Postautochauffeure behandelten ihn zuvorkommend. Wo er gerade auf einer Strecke lief, hielten sie an und nahmen ihn mit. Dies schätzte mein Vater sehr, hatte er doch ca. 50 kg zu tragen mit seinem Farbkasten, Staffelei, verschiedenen Malplatten, Feldsessel, Sonnenschirm und Rucksack. - Auto fahren wollte er nie lernen. Angela Zeller

Die Motive aus dem Appenzeller Hügelland sind von einer solchen Ruhe und erfüllt von einem Frieden, den die moderne Welt nicht kennt, dass man vor den Landschaften mit dem weiten, hellen Himmel sein inneres Gleichgewicht wieder findet. Die tiefempfundenen Bilder besitzen eine zeitlose Schönheit. Werner Seiler, St. Galler Tagblatt, 1952

Wer Hans Zeller in seiner ruhigen, abgeklärten Art kennt, schätzt ihn und sein Schaffen. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass die Landschaften und Landschäftchen sorgfältig komponiert und koloristisch durchgearbeitet sind. Viele seiner besten Arbeiten sind klein im Format. Sie künden von einer Naturverbundenheit, die heute selten geworden ist. Werner Seiler, St. Galler Tagblatt, 1962

© 2009-2024 Hans Zeller–Stiftung. Alle Rechte vorbehalten.